19. November 2017, Jahreskonzert im Kulturzentrum Herne, etwa 18 Uhr, die Pause ist vorüber, das Publikum hat Platz genommen, die Mitglieder des Ersten Orchesters sitzen spielbereit auf der Bühne, aber Dirigent und Solist kommen nicht. Stattdessen erklimmt nochmals Reiner Franke die Bühne. Reiner, der Vorsitzende des Emscherland Akkordeon Orchesters Herne, hat die Zuhörer doch schon bei Konzertbeginn begrüßt! Was also mag passiert sein, dass er sich erneut zu Wort meldet? Gerd Kanacher ist wie manch anderer im Orchester irritiert; noch weiß er nicht, dass er und nur er der Grund für den nicht angekündigten Programmpunkt ist.
Aber er ahnt, worum es geht, als Reiner an einige weltbewegende Ereignisse am 1. September 1967 erinnert, an Weizenlieferungen an Indien, an die Wiederaufnahme von Erdöllieferungen an westliche Länder nach dem Sechs-Tage-Krieg, an die Verleihung von Goldenen Schallplatten. Gerd muss es ahnen, denn er weiß ja, dass an jenem Tag auch seine Mitgliedschaft beim EAO begann. 18 Jahre war er damals alt, seinen Mitgliedsantrag haben vermutlich noch seine Eltern unterschrieben, denn damals wurde man ja erst mit 21 volljährig und geschäftsfähig. Akkordeon spielen aber konnte er schon, und wie!
Gerd entwickelte sich schnell zu einem phantastischen Interpreten mit Technik und Gefühl. Lange Jahre hat er als Konzertmeister das Erste Orchester begleitet und mitgeprägt. Für den Dirigenten war er und ist er auch heute noch ein unverzichtbarer Berater und Kritiker. Und durch seine ruhige und besonnene Art hat er so manche hitzige Diskussion entschärft und zu einem guten und versöhnlichen Abschluss geführt. Mit seiner Musikalität, seiner Verlässlichkeit und seinem Engagement ist er auch heute noch ein Vorbild für alle Aktiven im Orchester.
Bei jeder Feier des EAO greift er zum Akkordeon und trägt mit seinen musikalischen Vorträgen zu einer guten Stimmung bei. Aber nicht nur bei uns, sondern auch in Altenheimen und anderen sozialen Einrichtungen oder auf Geburtstagen und Familienfeiern ist er immer ein gern gesehener Solist. Mit seinem immensen Repertoire, alles auswendig natürlich, kann er jede Veranstaltung beliebiger Dauer muskalisch begleiten.
Reiners Laudatio wird immer wieder vom Applaus des Publikums unterbrochen, und schließlich, als Gerd seine Urkunde für die 50jährige Mitgliedschaft und einen Präsentkorb mit ein paar ausgesuchten Leckereien als Dank des Vereins erhält, gibt es anhaltenden Jubel. Natürlich gratuliert auch Andreas Focks in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Deutschen Harmonika-Verbandes für den Bezirk Ruhr. Dann geht's musikalisch weiter mit dem zweiten Teil des Konzerts, und was da passiert ist, sollten Sie unbedingt hier lesen ...
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