Emscherland-Akkordeon-Orchester
Herne e.V.
1953

350 begeisterte Besucher im Kulturzentrum

Das Hobbyorchester unter Leitung von Margret Kotzian

 

Am 7. November haben die beiden Emscherland-Akkordeon-Orchester für ihre Fans musiziert – nichts Besonderes! Oder doch? Der Termin, ein Sonntag Anfang November, und der Ort, das Kulturzentrum Herne, boten keine Überraschungen, denn so ist es schon immer gewesen. Ungewöhnlich aber war die zweijährige Pause, die seit dem letzten Jahreskonzert seit 2019 vergangen ist. Schuld ist natürlich die Corona-Pandemie, die es im letzten Jahr völlig unmöglich gemacht hat, sich in Konzertpublikumsstärke zu treffen; jeder erinnert sich nur allzu gut: Selbst viel kleinere Veranstaltungen konnten nicht durchgeführt werden.

Wir beim EAO haben lange Monate in diesem Jahr nur hoffen dürfen, dass das traditionelle Accordion in Concert stattfinden kann. Nach langem Zögern und ständigem Schielen auf Inzidenzen, R-Werte und Impfquoten haben wir uns erst nach den Sommerferien ab Ende August entschlossen, unsere Vorbereitungen zu intensivieren und so richtig loszulegen. Viel weniger Zeit als sonst stand uns zur Verfügung, in Windeseile haben wir Werbeplakate und Flyer produziert und unseren wie immer aufwendigen und aussagekräftigen Konzertbrief gestaltet. Glücklicherweise war die Druckerei schnell und hat die fertigen Programmhefte Ende September geliefert, gerade noch rechtzeitig für den Start des Vorverkaufs am 1. Oktober. Auch unser Online-Ticketshop funktionierte zu diesem Zeitpunkt – und die ersten Vorbestellungen kamen sofort ins Haus.

Wieviele Konzertbesucher aber würden es am Ende werden? Wir haben uns keine Prognose zugetraut. Die Kenner der Materie rieten uns, besser nicht mit mehr als zwanzig oder dreißig Prozent der üblichen Zahlen zu rechnen. Nur 80, vielleicht 150 Konzertgäste? Das hätte im großen Kulturzentrum in Herne doch ein trauriges Bild abgegeben. Deshalb waren wir beruhigt, dass fünf Tage vor dem Konzert um die 250 Kartenverkäufe und -bestellungen auf dem Tisch lagen. Tatsächlich waren es sogar etwa 350 Besucher, die nach zwei Jahren Pause unser erstes Post-Corona-Konzert mit großer Begeisterung begleitet haben. Zwar etwas weniger als noch 2019, aber mehr als wir erwarten durften. Der Saal des Kulturzentrums präsentierte sich sehr gut gefüllt.

Unser Programm umfasste neben Bearbeitungen von klassischer Musik und Musical- und Pop-Potpourris wie fast immer auch Originalkompositionen für Akkordeonorchester von renommierten Komponisten des 20. Jahrhunderts, hier Adolf Götz mit seiner schmissigen Rhapsodia Andalusia und Hans Boll, dessen Reisebilder vom Balkan als Zugabe für ein jubelndes Publikum sorgten. In diesem Jahr durfte ein Werk des Argentiniers Astor Piazzolla auf keinen Fall fehlen. Der Begründer des Tango Nuevo wurde im März 2021 vor einhundert Jahren geboren; das Erste Orchester erinnerte daran mit Piazzollas Tango Contrabajisimo. Dieses komplexe und teils stark dissonante Werk von 1986 enthält rhythmisch-stampfende neben kantilenenhaft melodiösen Passagen; auf idealtypische Weise charakterisiert es den Tango Nuevo und dessen „Erfinder“ Astor Piazzolla , fast wirkt es wie das Vermächtnis des 1992 gestorbenen Komponisten. Ursprünglich für ein Streicherensemble geschrieben existieren ungezählte Transkriptionen dieses Werkes für ganz unterschiedliche Instrumentalgruppen und Solisten. Unsere Version für Akkordeonorchester kommt der Intention des Tango Nuevo ganz nahe; das Publikum spendete viel Beifall.

Zweifellos der Höhepunkt unseres Konzertes war der Auftritt der Harfenistin Sonja Jahn. Frau Jahn, die bereits fünf Jahre zuvor mit dem Emscherland-Akkordon-Orchester musiziert hat, begleitete das Orchester in zwei Sätzen (No. 4 Panorama und No 5. Walzer) des Dornröschen-Balletts von Peter Tschaikowsky und präsentierte zudem ein fulminantes Solo-Programm. Vor allem ihre Interpretation des Baroque Flamenco der zeitgenössischen Komponistin Deborah Henson-Conant riss das Publikum von den Stühlen, ebenso wie ihre Zugabe Granada von Agustín Lara, die sie zusammen mit dem EAO-Schlagzeuger Andor Bartel aufführte.

Foto: Sonja Jahn und Andor Bartel bei der Einspielprobe unmittelbar vor dem Konzert

Ein rundum gelungener Novembernachmittag: Wir haben viel Zuspruch unmittelbar nach dem Konzert und in den Tagen danach von unseren Zuhörerinnen und Zuhörern erhalten.

Das Erste Orchester mit seinem Dirigenten Martin Dejnega

Nächstes Jahr gibt’s wieder Konzerte, hoffentlich dann komplett unbelastet von Corona und anderen Pandemien, das erste voraussichtlich Ende Mai 2022. Das Akkordeon-Orchester Berlin besucht uns am Wochenende um Christi Himmelfahrt in Herne, und wir planen ein gemeinsames Konzert. Das Jahreskonzert findet wie üblich im November statt, genauer: am 6. November 2022.

 

Hier finden Sie das vollständige Programm (bitte klicken)

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