"Die modernen Sachen, die ihr gespielt habt, waren gar nicht so sperrig wie letztes Jahr!" So sagt es einer unserer Fans nach unserem Jahreskonzert am 4. November. Mehr als 370 Besucher haben an diesem schönen Herbsttag ihren Weg ins Kulturzentrum Herne gefunden, und offensichtlich war keine und keiner von ihnen abgeschreckt durch unsere Werkauswahl im Jahr zuvor - war das damals wirklich sperrig?
Danach haben sich Jugend-Ensemble (Leitung: Vera Will) und Hobby-Orchester (Leitung: Margret Kotzian) präsentiert, und die Hobbies haben vor allem für Best of Electric Light Orchestra begeisterten Beifall erhalten. Klar, dass eine Zugabe fällig wurde, und auch die kam gut an: Denn der Walzer Nr. 2 von Dmitri Schostakowitsch hat, obwohl 20. Jahrhundert, auf der Sperrigkeitsskala von 0 bis 10 höchstens eine Zwei! Er ist allerdings kriminologisch ein wenig vorbelastet, spielt er doch in Francis Ford Coppolas Filmtrilogie Der Pate eine wichtige Rolle.
Nach der Pause wurde es zunächst deutlich sperriger, zumindest in den "ungeraden" Sätzen 1, 3 und 5 der Háry-János-Suite des ungarischen Komponisten Zoltán Kodály. Aber Kodály hat sich akademisch und musikalisch intensivst mit der Volksmusik seines Heimatlandes beschäftigt, und so schafft er es, auch aus verstörendsten Dissonanzen einen versöhnlichen Ausweg zu finden, dem auch unser Publikum problemlos folgen kann. Und der zweite ebenso wie der vierte Satz, das Wiener Glockenspiel und das Intermezzo, sind ohnehin unmittelbar eingängig.
Das weitere Programm hat keine Verständnisschwierigkeiten mehr verursacht. Natürlich nutzt George Gershwin in Porgy and Bess die musikalischen Freiheiten, die ihm der Blues und der Jazz der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bieten. Und doch hat diese Oper so viele Welthits produziert, dass unsere Interpretation ohne Schwierigkeiten verständlich war. Umso mehr gilt das für die weiteren Werke des Konzertes, vor allem für Astor Piazzollas Tangos Contrabajisimo und den Libertango aus der Zugabe und noch mehr für das Supertramp-Medley und Paul Ryans Eloise von 1968. Nicht zu vergessen Drei Nüsse für Aschenbrödel (minus drei Sperrigkeitspunkte), das sogar zweimal zu hören war: im "normalen" Programm und als dritte Zugabe.
Viel Applaus, lange und laut, so wie wir es uns wünschen! Uns hat es wieder viel Spaß gemacht, für Sie zu musizieren, und Ihnen ganz offensichtlich auch!
Fotos: Marcus Nüse
Übrigens: Noch bevor Sie den ersten Ton des Konzertes hören konnten, war im Vorfeld eine Menge vorzubereiten. Soweit möglich erledigen wir alles selbst, auch um die Kosten im Rahmen zu halten. Hier erhalten Sie einen kleinen Eindruck, an was wir da so alles denken müssen!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch im nächsten Jahr! Und versprechen Ihnen schon jetzt ein Werk mit dem Sperrigkeitsindex 9,5!
Merken Sie sich in Ihrem Terminkalender, ganz gleich ob Papier oder elektronisch, schon jetzt den Sonntag, 10. November 2019, 17:00 Uhr vor.
Wir sehen uns im Kulturzentrum Herne!
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