Alljährlich im November, nach den Herbstferien und vor Beginn der Weihnachtszeit, steht bei den Emscherländern immer das gleiche Event im Blickpunkt: das Jahreskonzert. Monate vorher beginnt die Arbeit, Schwerpunkt sind natürlich die wöchentlichen Proben der drei Orchester. Wenn sich das Erste Orchester Ende September zu seinem Probenwochenende zurückzieht, um mehr oder weniger zwei Tage lang ununterbrochen - nun gut: mit kurzen Unterbrechungen - Musik macht, in diesem Jahr im Gästehaus des Schlosses Oberwerries in Hamm direkt an der Lippe gelegen, dann steht das Programm des Jahreskonzertes schon lange fest, und die Werke machen in aller Regel spieltechnisch keine Probleme mehr. Jetzt kommt es darauf an, die interpretatorischen Nuancen herauszuarbeiten und das Zusammenspiel der Instrumentengruppen zu perfektionieren. Denn nach dem Probenwochenende ist so viel Zeit nicht mehr bis zum Konzert, zumal mit den Herbstferien ja auch noch eine Urlaubsphase ansteht.
Parallel zu den musikalischen Vorbereitungen aller drei Orchester ist auch organisatorisch eine Menge zu erledigen. Die Programmhefte mit ihren ausführlichen Erläuterungen zu den einzelnen Werken sind vorzubereiten und müssen möglichst fehlerfrei und rechtzeitig gedruckt werden, Werbematerialien wie Flyer und Plakate werden produziert, wir machen in der Presse und auf den diversen Internet-Foren auf das Konzert aufmerksam, Einladungen werden verschickt, der Verkauf der Programmhefte läuft an, der Online-Ticketshop muss funktionieren.
Und dann ist es soweit: Statt lecker zu Mittag zu essen, sind die Spielerinnen und Spieler vor Ort im Kulturzentrum angekommen, bereiten die Bühne vor, bauen die Instrumente auf, kümmern sich um den Soundcheck und um die Lichtregie, richten die Abendkasse ein, und dann beginnen für alle drei Orchester die Einspielproben. Neben dem Ersten Orchester und dem Hobbyorchester ist auch das Jugend-Ensemble wieder dabei - und das war diesmal gar nicht selbstverständlich, denn vier Mitspieler haben in diesem Jahr die Schule mit dem Abitur in der Tasche verlassen - Glückwunsch auch an dieser Stelle!
Bei Drucklegung des Programms war es nicht klar, ob das Ensemble überhaupt spielfähig sein würde: wahrscheinlich nicht, wenn die Jungabiturienten beschlossen hätten, weit weg von zu Hause zu studieren oder sich den rauhen Wind der weiten Welt um die Nase wehen zu lassen. Haben sie nicht getan, und wir sind froh, dass wir das Jugend-Ensemble noch in das Programm haben einbauen können.
Und dann öffnen sich die Saaltüren, das Publikum strömt herein, das Erste Orchester, das traditionell das Jahreskonzert eröffnet, wartet noch hinter der Bühne, bevor es um 17 Uhr den Backstage-Bereich verlässt und klopfenden Herzens die Instrumente umschnallt.
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